Der melische Entwurf

Stimmenverlauf (Vierweg)

Progressives Kontinuum

Die Zwölftonschrift ist dem Bild der Klaviatur entnommen. Die Noten auf den Linien entsprechen den Tönen der schwarzen Tasten, die in den Zwischen­räumen den Tönen der weißen Tasten; daher sind keine Vorzeichen notwendig. Die großen, leeren Noten bezeichnen die zwölf verschiedenen Töne des gewählten Zwölftonzyklus, welche mit den kleinen, schwarzen Noten die zwölf Vierklänge, das Kontinuum, ergeben. Die erste leere Note ist also ein H. Die farbigen Verbindungsbögen lösen die vertikalen Harmonien in vier horizontal verlaufende Stimmen auf und stellen den melischen Entwurf dar .

Stimmenverlauf (Vierweg)

Regressives Kontinuum

Der Stimmenverlauf wird durch vier Farben dargestellt: grün= Sopran, gelb= Alt, blau= Tenor, rot= Baß. Die übereinander stehenden farbigen Punkte bedeuten die Gleichzeitigkeit der Stimmen, im Nebeneinander stellen sie die zeitliche Abfolge entsprechend den vier Durchläufen des Kontinuums dar. Die kurzen senkrechten Striche bezeichnen die dem Kontinuum zugrundegelegten metrischen Einheiten. Die Notenwerte ergeben sich aus der Summe jener metrischen Einheiten, die durch eine oder mehrere Ligaturen zusammengefaßt sind.

Quelle: Josef Matthias Hauer zum 100. Geburtstag am 19.März 1983, Historisches Museum der Stadt Wien